18. Okto­ber 2023

Selbsterklärung der Ahnungslosigkeit der SPD Brohltal

Zunächst ist nach der Pres­se­mit­tei­lung und der klei­nen Anfra­ge vom 11.10.2023 der Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Petra Schnei­der eins fest­zu­hal­ten: Sowohl die Pres­se­ar­beit als auch die klei­ne Anfra­ge an die Lan­des­re­gie­rung haben gewirkt. Kei­ne zwei Tage spä­ter wur­de die ange­frag­te und lang erwar­te­te Hand­lungs­emp­feh­lung des Lan­des Rhein­­land-Pfalz zum Umgang mit dem Urteil des BVerwG zur Rechts­wid­rig­keit des § 13b BauGB veröffentlicht.

Mit die­ser Hand­lungs­emp­feh­lung kön­nen Bau­her­ren und Kom­mu­nen unge­fähr abwä­gen, wie die Sach- und Rechts­la­ge zu beur­tei­len ist. Zur Wahr­heit gehört aber auch, dass es sich hier um Hin­wei­se han­delt, von denen weder Bau­her­ren noch die Kom­mu­nen Ansprü­che ablei­ten kön­nen. Abzu­war­ten bleibt nach wie vor, dass die Ampel­ko­ali­tio­nen auf Bun­­des- und Lan­des­ebe­ne recht­li­che Rege­lun­gen beschlie­ßen, wie mit dem Urteil kon­kret umzu­ge­hen ist und wie begon­ne­ne Auf­stel­lungs­ver­fah­ren rechts­si­cher geheilt wer­den kön­nen. Denn durch das Urteil wird das Neu­bau­ge­biet „Oben im Joch“ nicht wie geplant aus­ge­führt wer­den kön­nen, wodurch zum einen Wohn­raum feh­len wird und zum ande­ren der Gemein­de Nie­der­zis­sen ein erheb­li­cher finan­zi­el­ler Scha­den auf­grund getä­tig­ter Pla­­nungs- und Inves­ti­ti­ons­kos­ten ent­ste­hen kann. Dies zur Sach- und Rechtslage.

Nun zur Pres­se­mit­tei­lung der SPD Broh­ltal mit dem Titel „Schnei­der und Hans schü­ren unnö­ti­ge Angst“. Die Pres­se­mit­tei­lung zeigt vor allem eins: Sowohl die SPD Broh­ltal als auch die SPD-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Susan­ne Mül­ler haben weder das Urteil und des­sen Trag­wei­te noch die Nöte und Sor­gen der Bau­her­ren und Kom­mu­nen erfasst und ver­stan­den. Denn die Sor­gen der Bau­her­ren bestehen nicht wie behaup­tet erst seit der Pres­se­mit­tei­lung von Petra Schnei­der von letz­ter Woche, son­dern seit Tag eins der Ver­öf­fent­li­chung des Urteils am 18.07.2023.

Dann aber einem ehren­amt­li­chen Orts­bür­ger­meis­ter und einer Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, aus der Erklä­rungs­not hin­aus, Popu­lis­mus und Angst­ma­che­rei zu unter­stel­len, lässt stark an dem Demo­kra­tie­ver­ständ­nis der SPD zwei­feln. Dass die SPD Broh­ltal in die­ser unsach­li­chen Art auf eine Pres­se­mit­tei­lung reagiert, zeigt dass sie die Unsi­cher­hei­ten der Bau­her­ren und der Kom­mu­nen der letz­ten Wochen und Mona­ten abso­lut nicht wahr­ge­nom­men haben.

Anstatt Poli­ti­ker der CDU zu dif­fa­mie­ren, wäre es ver­nünf­ti­ger gewe­sen, wenn sich Susan­ne Mül­ler der Anfra­ge ihrer Kol­le­gin Petra Schnei­der – unab­hän­gig vom Par­tei­buch – ange­schlos­sen hät­te, um so dem Ziel der recht­li­chen Klar­heit für Bau­her­ren und Kom­mu­nen im Wahl­kreis Nach­druck zu ver­lei­hen. Das zeigt ein­mal wie­der, dass es der SPD im Broh­ltal und im Land nicht um die Sache geht, son­dern allein der Selbst­zweck im Vor­der­grund steht.